Varicella-Zoster-Virus (VZV): Windpocken & Gürtelrose

Das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ist ein sehr ansteckender Erreger, der zwei unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen kann: Windpocken (Varizellen oder Wilde Blatern) im Kindesalter und Gürtelrose (Herpes zoster) im Erwachsenenalter. 
In meiner Naturheilpraxis in Kirchberg bei Wil (St. Gallen) biete ich vielfältige naturheilkundliche Unterstützung bei Gürtelrose und Zosterneuralgie – vor Ort oder online in der ganzen Schweiz.

VZV - Varicella-Zoster-Virus: Ursache für Windpocken und Gürtelrose

Das Varicella-Zoster-Virus (VZV) gehört zur Familie der Herpesviren. Es wird in erster Linie über die Luft durch Tröpfcheninfektion (z. B. Niesen, Husten, Sprechen) übertragen. Aufgrund dieser Verbreitungsweise werden die Windpocken auch als "Windkrankheit" bezeichnet.

Nach einer überstandenen Windpockenerkrankung verbleibt das Virus im Körper – es „versteckt“ sich in den Nervenzellen und kann Jahrzehnte später reaktiviert werden – meist in Phasen geschwächter Immunlage.

Windpocken (Varizellen) – eine Kinderkrankheit

Windpocken (im Volksmund früher als "Wilde Blatern" bezeichnet) treten vor allem im Kindesalter auf. Der Verlauf ist meist gutartig, die Symptome umfassen:

  • Fieber, Unwohlsein, Müdigkeit
  • Juckende, bläschenförmige Hautausschläge
  • Hautüberempfindlichkeit, Kopf- und Gliederschmerzen

Nach etwa zwei Wochen heilen die Bläschen ab und verkrusten. Während dieser Zeit besteht jedoch Ansteckungsgefahr.

 

Wichtig: Hat sich Ihr Kind bis zur Pubertät noch nie mit Varizellen infiziert (z.B. durch eine aktive Immunisierung),  ist jetzt noch Zeit für eine Nachimpfung. Die Immunantwort nach der Impfung fällt zwar schwächer aus als nach einer durchgemachten Erkrankung, dennoch ist das Risiko eines schweren Herpes-zoster-Verlaufs im Erwachsenenalter deutlich reduziert.

Herpes zoster (Gürtelrose) – die Varizellen-Erkrankung im Erwachsenenalter

Eine Reaktivierung des VZV kann viele Jahre nach der Erstinfektion erfolgen – dann zeigt sich das Virus als sogenannte Gürtelrose (Herpes zoster).

Diese kann sich durch folgende Beschwerden bemerkbar machen:

  • Einseitige, streifenförmige Hautrötung mit Bläschen
  • Brennende Nervenschmerzen
  • Hautempfindungsstörungen
  • Allgemeinsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen

Häufig tritt die Gürtelrose im Brust- oder Lendenbereich auf – typischerweise einseitig und streifenförmig entlang eines Hautnervs. Je nach betroffenen Nervenstrukturen kann der Verlauf sehr schmerzhaft sein – besonders kritisch verlaufen kann ein Zoster im Bereich der Augen, Ohren oder des Trigeminusnervs.

Post-Zoster-Neuralgie: Wenn Nervenschmerzen bleiben

Bei etwa 10–30 % der an Gürtelrose erkrankten Erwachsenen entwickelt sich eine sogenannte postherpetische Neuralgie oder Zosterneuralgie. Sie ist gekennzeichnet durch:

  • Anhaltende Nervenschmerzen in den betroffenen Hautarealen
  • Überempfindlichkeit bei Berührung
  • Missempfindungen wie Brennen oder Kribbeln
  • Diese Beschwerden können Wochen, Monate oder – in seltenen Fällen – sogar Jahre – nach der Gürtelrose andauern und mit hohem Leidensdruck verbunden sein. Besonders ältere Menschen sind betroffen.

Wichtig: Eine Gürtelrosen-Impfung im Erwachsenenalter kann das Erkrankungsrisiko minimieren und zu milderen Verläufen führen. Wer sich jedoch impfen möchte, sollte ein gutes Immunsystem haben. Ältere Erwachsene, insbesondere über 70 Jahre, sollten vor der Impfung ärztlichen Rat einholen, um mögliche Risiken und Vorteile abzuwägen.

 

Was begünstigt die Reaktivierung des Virus?

Verschiedene Faktoren können das Immunsystem so weit schwächen, dass das Virus reaktiviert wird:

  • Chronischer Stress oder psychische Belastung (Trennung, Konflikte)
  • Auch starke emotionale Auslöser wie der Tod eines nahestehenden Menschen können eine Rolle spielen
  • Körperliche Erschöpfung, Schlafmangel
  • Infektionen oder chronische Erkrankungen (z. B. Diabetes, Autoimmunerkrankungen)
  • Zahnherde oder andere Entzündungsquellen im Körper
  • Alter, immunsuppressive Therapien oder Krebserkrankungen

Schulmedizinische Standardtherapie für das Akutstadium (Bläschen)

Hier kommen antivirale Medikamente (Virostatika wie Aciclovir und Valaciclovir) zum Einsatz – möglichst frühzeitig, idealerweise innerhalb von 72 Stunden nach Symptombeginn. Diese Medikamente können den Verlauf der Erkrankung abmildern und Komplikationen verhindern.

Kann ich also Aciclovir Sandoz oder Zovirax verwenden?

Jein - da gibt es besseres.
Zovirax und ähnliche Cremes sind für Lippenherpes bestimmt. Die äusserliche Anwendung dieser Cremes kann zwar helfen, die Symptome an der Hautoberfläche zu lindern, wie z.B. Juckreiz und Schmerzen. Sie ist jedoch nie so wirksam wie die orale Einnahme, die eine systemische Verhinderung der Virus-Replikation ermöglicht.

Linderung von Juckreiz, Schmerz und Hautirritationen

Zur symptomatischen Unterstützung der Haut in der Bläschenphase empfehlen sich:

  • Eucerin® AtopiControl Anti-Juckreiz Spray – kühlt intensiv, mindert Schmerzen und Juckreiz dank Polidocanol, SymSitive® und Menthoxypropanediol.
  • Tanno-Hermal® Schüttelmixtur – wirkt kühlend, adstringierend und austrocknend. Ideal bei nässenden Hautstellen.
  • PoxClin® CoolMousse – enthält den patentierten bioaktiven 2QR-Komplex. Lindert Reizungen, schützt die Hautbarriere und beruhigt.

Diese Produkte sind freiverkäuflich in der Schweiz erhältlich und können lokal aufgetragen werden. Wichtig: Nur auf unverletzter Haut anwenden – offene Läsionen sollten ausgespart und die Produkte mit Handschuhen aufgetragen werden.


Komplementärtherapie für Gürtelrose im Akutstadium - in Ihrer Nähe oder online schweizweit

Immunstärkung mit Mikronährstoffen

In meiner Naturheilpraxis in Kirchberg biete ich unterschiedliche Unterstützungen für Gürtelrose und Zosterneuralgie – vor Ort oder online an.

Ein gezielter orthomolekularer Aufbau unterstützt z.B. die Immunabwehr und kann die Krankheitsdauer günstig beeinflussen:

  • Vitamin C hochdosiert fördert die Produktion körpereigener Abwehrstoffe (z. B. Interferon).
  •  Zink & Selen: antioxidativ wirksam, immunmodulierend.
  • Vitamin D3: moduliert die Immunantwort und kann einer Reaktivierung des Virus vorbeugen.

Nervenstärkung und -regeneration

Ziel ist es, das Nervensystem in der akuten Phase zu stabilisieren und die Entwicklung einer post-zoster Neuralgie zu verhindern:

  • Vitamin B-Komplex, mit hochdosiertem Methylcobalamin und Pyridoxin zur Unterstützung der Nervenfunktion.
  • Alpha-Liponsäure wirkt stark antioxidativ und schmerzlindernd.
  •  Capsaicin, Johanniskraut- oder Bilsenkautöl (äusserlich): kann zur Linderung von Nervenschmerzen verwendet werden.

Ernährung & antivirale Unterstützung

Ein gezieltes Ernährungskonzept kann den Heilungsverlauf positiv beeinflussen:

  • L-Lysin (typischerweise 3× 1 g/Tag nach den Mahlzeiten – die Dosierung sollte individuell angepasst werden, idealerweise nach therapeutischer Rücksprache): hemmt nachweislich die Vermehrung von Herpesviren.
  • Argininzufuhr reduzieren – Lebensmittel meiden wie Nüsse, Schokolade, Soja, Hafer, Vollkornprodukte.
  • Kurzeitfasten bzw. gezielte Meidung von Zucker, Weissmehl und Schweinefleisch für 5 Tage: entlastet das Immunsystem und reduziert Entzündungen.
  • Grüntee (1 Liter/Tag): reich an antioxidativen Catechinen, unterstützend bei der Virusabwehr.

Enzymtherapie

Wobenzym oder vergleichbare Enzympräparate können entzündungshemmend und immunmodulierend wirken – insbesondere im Akutstadium.

Homöopathische Möglichkeiten bei Gürtelrose

Mezereum D4 – 3× 3 Globuli/Tag

  • Bei starkem Juckreiz, brennenden Hautausschlägen und nervenbetonten Symptomen im Bläschenstadium hat sich dieses Mittel bewährt.

Wichtiger Hinweis zur Anwendung

Bitte beachten Sie dass diese naturheilkundlichen Massnahmen keine ärztliche Diagnose oder antivirale Therapie ersetzen, sondern der ganzheitlichen Unterstützung des Organismus im Akutstadium und zur Prävention von Langzeitfolgen dienen.


Naturheilkundliche Therapie bei Post-Zoster-Neuralgie

Sanfte Wege zur Linderung von Nervenschmerzen nach Gürtelrose

Die Post-Zoster-Neuralgie (PZN) ist eine gefürchtete Spätfolge der Gürtelrose. Dabei bleiben Nervenschmerzen in der betroffenen Region bestehen – oft über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg. Die Lebensqualität ist dadurch erheblich eingeschränkt.

 

Neben schulmedizinischen Schmerzmitteln, die oft nur begrenzt wirken, gibt es in der Naturheilkunde alternative Verfahren zur Immunstimulation.

Baunscheidt-Therapie

basiert auf einer lokalen Hautreizung zur Reaktivierung der körpereigenen Regulationsmechanismen mit folgenden Wirkprinzipien:

  • Förderung der lokalen Durchblutung

  • Anregung des Lymphflusses

  • Entlastung blockierter Hautnerven, Gewebeneubildung

  • Unterstützung des Immunsystems

  • mögliche Reflexwirkung auf innere Organe über Dermatome

 Ziel ist es, die nervale Reizweiterleitung zu modulieren und chronische Schmerzreize zu unterbrechen – auf sanfte Weise.

Hyperthermie als begleitende Massnahme bei Herpes zoster und Post-Zoster-Neuralgie

Die milde Form der therapeutischen Hyperthermie (z. B. Teilkörper-Hyperthermie oder Infrarot-Wärme) hat sich in der Naturheilkunde als unterstützende Massnahme u.A. bei Herpes-zoster-Infektionen bewährt. Ziel ist es, durch gezielte Wärmeanwendung die körpereigene Abwehr zu mobilisieren und die Virusvermehrung zu hemmen.

 

Wirkungen der Hyperthermie im Überblick:

  • Temperaturerhöhung wirkt antiviral (Herpesviren sind wärmelabil)
  • Stimuliert die Produktion von Interferonen (körpereigene Abwehrproteine)
  • Fördert die lokale Durchblutung und damit die Immunaktivität im Gewebe
  • Unterstützt bei postzosterischen Nervenschmerzen durch entspannende Tiefenwärme
  • Löst muskuläre Verspannungen im Schmerzareal

In meiner Praxis kann Hyperthermie z. B. in Form von Infrarotbestrahlung (trockene Wärme) oder in Form eines Wickels (feuchte Wärme) zum Einsatz kommen – gerne leite ich Sie an, wie Sie das zu Hause regelmässig durchführen können.

 

Wichtig: Hyperthermie wird ausschliesslich in der nicht-bläschenbildenden Phase eingesetzt, nach Abheilung der akuten Läsionen!


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Die naturheilkundliche Therapie bietet sanfte und ganzheitliche Möglichkeiten, den Körper bei Gürtelrose und deren Spätfolgen wirksam zu unterstützen – stets begleitend zur schulmedizinischen Behandlung.
Gerne begleite ich Sie individuell bei der Auswahl geeigneter Massnahmen.
Vereinbaren Sie noch heute einen Termin – persönlich in meiner Praxis in Kirchberg (bei Wil, SG) oder ganz bequem online von zu Hause aus.