Die Ordnungstherapie bildet eine zentrale Säule der Naturheilkunde. Sie stärkt durch regelmässige Rhythmen und ausgewogene Lebensgestaltung die körperliche und seelische Gesundheit. Ziel ist es, die Selbstregulation des Organismus zu fördern – durch:
Tagesstruktur mit bewusstem Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe
Einbindung natürlicher Reize wie Licht, Luft, Wasser, Wärme und Erde
Bewegung, Ernährung, Schlaf und soziale Beziehungen im Gleichgewicht
Seelische und geistige Hygiene, z. B. durch Rituale, Meditation oder kreative Tätigkeiten
Ein Zuviel an Ordnung kann jedoch zu Starrheit führen, ein Zuwenig zu Chaos. Beide Extreme können sich in konkreten Symptomen zeigen und erfordern individuelle Massnahmen – z. B. Strukturaufbau bei Unruhe oder sanftes „Aufbrechen“ bei übertriebener Kontrolle. Auch Ernährung, äussere Anwendungen (wie Wickel, Schröpfen, Bäder) und gezielte Bewegungstherapien werden dabei angepasst – je nach Typ und Konstitution (Melancholiker=Erde, Phlegmatiker=Wasser, Sanguiniker=Luft oder Choleriker=Feuer).